Lucius Cornelius Sulla, Beiname Felix (138 v. Chr. - 78 v. Chr.), römischer Staatsmann und Feldherr, Anführer der Optimaten während des römischen Bürgerkrieges.
Biografie[]
Lucius Cornelius Sulla Felix entstammte einer wenig bedeutenden Patrizierfamilie. Weithin bekannt wurde er, als er 105 v. Chr. als Quästor unter Gaius Marius den Jugurthinischen Krieg endgültig beendete, indem er König Bocchus I. von Mauretanien dazu veranlasste, seinen Schwiegersohn Jugurtha an Rom auszuliefern. In den folgenden Jahren nahm er als Offizier an Marius’ Feldzügen gegen die Kimbern und die Teutonen teil. Um 97 v. Chr. war er Prätor und im folgenden Jahr Proprätor in Kilikien. Im Bundesgenossenkrieg zeichnete er sich vor allem in Kampanien gegen die Samniten aus. Aufgrund seines Erfolges im Bundesgenossenkrieg wurde er für das Jahr 88 v. Chr. zum Konsul gewählt; zugleich übertrug ihm der Römischer Senat das Kommando im Krieg gegen König Mithridates VI von Pontus. Per Volksbeschluss wurde ihm als führendem Vertreter der Optimaten das Kommando allerdings wieder entzogen und dem Popularen Marius, dem erbitterten Gegner des Sulla, angetragen. Daraufhin zog Sulla mit seinen Truppen gegen Rom, eroberte die Stadt und löste damit den langwierigen Bürgerkrieg zwischen Optimaten und Popularen aus. Er ächtete den Gaius Marius und seine Anhänger, vertrieb sie aus der Stadt und stellte durch verschiedene Gesetze die Herrschaft des Senats wieder her. Ende 88 v. Chr. verließ er Rom, um gegen Mithridates zu ziehen. Bis Ende 86 v. Chr. hatte er Griechenland für Rom zurückerobert, sah dann aber von einer Fortsetzung des Krieges ab, da die Lage in Rom zunehmend kritisch wurde, und schloss 85 v. Chr. den Frieden von Dardanos, der Mithridates zur Rückgabe aller eroberten Gebiete und zu hohen Tributzahlungen verpflichtete.
87 v. Chr. hatten unterdessen die Popularen unter der Führung des Marius und des Lucius Cornelius Cinna in Rom wieder die Macht ergriffen, Sulla zum Staatsfeind erklärt und seine Gesetze rückgängig gemacht. Anfang 83 v. Chr. landete Sulla in Italien, und bis etwa Mitte 82 v. Chr. hatte er die zahlenmäßig zunächst überlegenen und mit den Samniten verbündeten Marianer besiegt. Seinen Sieg verdankte er auch der Tatsache, dass mehrere Legionen zu ihm übergelaufen waren.
Diktatur[]
Noch 82 v. Chr. wurde Sulla zum Diktator für „Gesetzgebung und Wiederherstellung des Staates” ernannt. Seine Gegner schaltete er durch Proskriptionen aus, und seine eigene Anhängerschaft stärkte er, indem er seinen etwa 120 000 Veteranen großzügige Landzuteilungen zukommen ließ. Als Diktator führte er eine umfassende Verfassungsreform durch; oberstes Ziel war dabei die Wiederherstellung der Senatsherrschaft. Er verdoppelte die Anzahl der Senatoren von 300 auf 600, erhöhte die Zahl der Magistrate und gestaltete die Verwaltung effizienter und durchschaubarer. Zugleich beschränkte er die Befugnisse der Tribunen und Zensoren und drängte den Ritterstand in den Hintergrund.
Quelle[]
- Sulla: Eine römische Karriere
- Sulla the Fortunate: Roman General and Dictator