Ich sehe in den Knöpflen eine ursprünglich eigenständuge Nudelsorte, die von den römischen Gnocchi abstammt. Das ist ein langer Entwicklingsweg bis zur heutigen Gnocchi di patate. Einerseits gibt es auch die badische Knöpflesuppe, eine Hochzeitsuppe, was auf eine alte Tradition hinweist. Andererseits gibt es bereits in Italien verschiedene Herstellungswege. Ähnlich wie in der Kulturgeschichte der Knöpflen. Der Weg vom Weizen zur Kartopfel ist in ganz Europa festzustellen. Das hat nicht nur mit der Entdeckung der Neuen Welt zu tun, sondern ist auch eine Folge des Klmawandels. Bernhard Veit
Die Gnocchi in Italien gehört zum Nudelgang, auch das ist ein Hinweis dafür, daß die Gnocchi ursprünglich zu den Weizenprodukten zählte. dIe ältesten Rezepte sprechen von Gnocchi de Semolino (Grießnocken) die bekannteste sind die Gnocchi alla Romana, aber auch sonst in Italien sind Gnocchi als Suppen- und Eintopheinlagen sowie als Beilage bekannt. Ob zu Fleisch, Fisch,Pilze oder Gemüsse.
Für die Herstellung der Gnocchi gibt es schon in Italien verschiedene Methoden. Die älteste Art ist vermutlich: aus dem Hartweizenteig zu 2 cm dicken Rollen formen und von den Rollen 3 cm lange Stücke abschneiden. Das geht natürlich auch mit Kartoffelteig. Dann kann der Teig auch durch ein Broncerohr gepreßt werden und de Stücke abgeschnitten werden. Hier sehe ich auch technisch den Zusammenhang mit der Nudelherstellung. Bernhard Veit
Kulturgeschichtlich sehe ich die Gnocchi von den orientalischen Bulgurbällchen abgeleitet. Also ursprünglich keine Nudel, was man bei den Knöpflen nicht sagen kann. Bernhard Veit
Dann gibt es noch die Herstellungsmethode mit den zwei Löffeln, die ich eher Norditakuen ubd dem Alpenraum zuordnen würde. Da lassen sich Nocken, Knödel und Gnocchi nicht so leicht unterscheiden. Bernhard Veit
Die frühe römische Gnocchi würde ich in Deutschland mit den Grißnocken vergleichen. Die Gnocchi wurde zur Nudel weiterentwickelt, der Grund dafür könnte eine verbesserte Mahltechnik des Weizenkornes seib, die Folge ein höhere Mehlanteil. Bernhard Veit.
Für mich ist interessant, daß Knöpfle sowohl im badischen, schwäbischen fränkischen und bayrischen Kulturraum zu finden sind. Auch mit unterschiedlichen Techniken z.B. Gezupfte Knöpfle, schwäbische Wurstspatzen, Eintropf, Knöpflepresse oder auch Nocken aus Spätzleteigt, Spötzleklöße, Butterschwämmchen, Käseknusperchen, Riebele, Mehlspatzen. Frage: römisches Erbe ? Bernhard Veit
Bemerkenswert ist, daß Gnocchi auch in anderen Europäischen Ländern zu finden sind. Pariser Gnocchi mit Waldpilzsauce aus einem Brandteig (Butter, Mehl) mit Parmessan und Muskat, die Nocken werden mit zwei Teelöffeln geformt und in das siedende Wasser gegeben. Oder auch Quenelles de poissont - französische Fischknödel mit Butter, Mehl, Milch, Fisch. Auch in Österreich: Voralberger Käsknöpfle oder österreichische Grießknödel oder böhmische Quarknocken, das erinnert mich an de italienischen Riccota-Gnocchi. Aber auch in Dänemark Danske Melboller-kleine Mehlklößchen mit Mehl, Butter, Ei als Suppeneinlage. Bernhard Veit
Da stoße ich auf ein Gulaschsuppe-Rezept mit Nockeln (Gnocchi) und denke sofort an die Römer. Hinweis: altes ungarisches Rezept. Frage: Hinweis auf den römischen Donaulimes? Bernhard Veit
Auch in der Küche von Mecklenburg vermute ich noch römische Wurzeln. ZB: Mecklenburgische Mehlklöße für klare Suppen - ein Hinweis auf die römischen Gnocchi oder mecklenbörger Göbsklümp, wo später noch die Kartoffel hinzukam. Das liesse sich noch genauer untersuchen. Bernhard Veit
Noch eine Ergänzung zu den schwäbischen Spätzlen. Den Ursprung sehe ich in Italien nei den Pizzochei, die am Comersee, im Pustertal und im Veltlin vorkommen mit der gleichen Herstellungstechnik wie bei den schwäbischen Spätzlen, Von dort gelanhte dieser ursprüngliche Nudeltyp mit den Römer nach Graubünden. Dort heißen sie Pizokel. Ind über die Römerszraßen nach Schwaben, spätestens mit den Alrmannen, die in diesem Gebiet beim Bodensee siedelten. Bernhard Veit
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